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Ilse Jetti Löffler, geb. Homburger


Luisenstr. 7

Geburtsdatum:
15.09.1912
Geburtsort:
München
Todesdatum:
25.11.1941
Todesort:
Kaunas
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
23.11.2022

Ilse Jetti Homburger erblickte als Tochter des Metzgerehepaars Leopold und Bella Homburger am 15. September 1912 in München das Licht der Welt. Sie wuchs mit ihrer Schwester Liesel und den Zwillingen Max und Bernhard in der Bayerstraße 55 auf. Ihr Bruder Bernhard starb im Alter von drei Jahren.
Ilse Homburger besuchte von 1923 bis 1928 das Luisengymnasium und war dort als liebenswürdige und hilfsbereite Schülerin bekannt. Nach der achten Klasse verließ sie die Schule. Sie arbeitete als kaufmännische Angestellte bei Gerstle & Löffler, einer Firma für die Herstellung und den Vertrieb von Mode und Wäsche in der Weinstraße 3, und war dort für den Versand zuständig. Inhaber war der Sohn des Mitbegründers Alfred Löffler.
Wie es Ilse Homburger als Jüdin in den ersten Jahren der NS-Herrschaft erging, ist nicht bekannt. Unklar ist auch, ob Gerstle & Löffler unter den Maßnahmen gegen jüdische Gewerbetreibende litt. Während der „Kristallnacht“ am 9./10. November 1938 wurde das Geschäft demoliert; Anfang 1939 „arisierten“ der Angestellte Friedrich Ultsch und Albert Jaus die Firma für einen Preis weit unter Wert. Am 20. Juli 1939 heiratete Ilse Homburger den 30 Jahre älteren Alfred Löffler. In der Folgezeit musste das Ehepaar mehrfach seinen Wohnsitz wechseln. Am 20. November 1941 deportierte die Gestapo Ilse Löffler zusammen mit ihrem Mann Alfred und ihrer verwitweten Mutter Bella Homburger nach Kaunas. Dort erschossen sie SS-Männer am 25. November 1941. Ilse Löfflers Schwester Liesel überlebte: Sie war bereits 1939 nach England emigriert. Zu ihrem Bruder Max gibt es keine Informationen. (Text :Barbara Hutzelmann; Lektorat: C. Fritsche)

Erinnerungszeichen für Schülerinnen des Luisengymnasiums

Zum 200. Jahrestag seiner Gründung veranstaltete das Luisengymnasium eine Gedenkveranstaltung, um an 20 ehemalige Schülerinnen zu erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

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