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Margot (Margarita) Pindrik


Luisenstr. 7

Geburtsdatum:
20.09.1916
Geburtsort:
München
Todesdatum:
25.11.1941
Todesort:
Kaunas
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
23.11.2022

Margot Pindrik wurde am 20. September 1916 in München geboren. Sie war die Tochter des aus Sankt Petersburg stammenden Ingenieurs Leo Pindrik und seiner Frau Rosa. Margot wuchs zusammen mit ihrem vier Jahre jüngeren Bruder Jakob in der Goethestraße 3 auf. Ihr Vater starb bereits 1923. Margot Pindrik besuchte von April 1928 bis April 1932 das Luisengymnasium. Anschließend absolvierte sie eine Ausbildung an einer kaufmännischen Berufsschule und arbeitete als Kontoristin, Buchhalterin und Kanzleiangestellte.
Der Beginn der NS-Herrschaft war für Margot Pindrik und ihre Angehörigen ein tiefer Einschnitt: Das nationalsozialistische Regime entzog der jüdischen Familie nach und nach die Existenzgrundlage. Ende 1938 musste Rosa Pindrik das Feinkostgeschäft, das sie seit 1907 führte, abmelden. Nach der „Kristallnacht“ am 9./10. November 1938 vermietete Rosa Pindrik ein Zimmer an vertriebene Jüdinnen und Juden, aber auch dieses Gewerbe entzogen ihr die Nationalsozialisten 1939. Ende September 1939 mussten Margot Pindrik, ihre Mutter und ihr Bruder ihre Wohnung in der Goethestraße 3 verlassen und in die Goethestraße 23 ziehen, wo viele andere jüdische Familien zwangsweise einquartiert wurden. Verzweifelt versuchten sie in die USA zu emigrieren, doch alle Bemühungen um Visa blieben ergebnislos. Am 14. November 1941 wurde die Familie in die „Judensiedlung Milbertshofen“ gebracht, ein primitives Barackenlager an der Knorrstraße 148. Mit fast 1.000 anderen Jüdinnen und Juden deportierte die Gestapo Margot Pindrik, ihre Mutter und ihren Bruder am 20. November 1941 nach Kaunas. Dort erschoss sie die SS fünf Tage später. (Text: Barbara Hutzelmann; Lektorat: C.Fritsche)

Erinnerungszeichen für Schülerinnen des Luisengymnasiums

Zum 200. Jahrestag seiner Gründung veranstaltete das Luisengymnasium eine Gedenkveranstaltung, um an 20 ehemalige Schülerinnen zu erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

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