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Dr. phil. Margit Gutmann


Luisenstr. 7

Geburtsdatum:
19.12.1903
Geburtsort:
Erding
Todesort:
Auschwitz
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
23.11.2022

Margit Gutmann erblickte am 19. Dezember 1903 als einzige Tochter von Arthur und Julie Gutmann in Erding das Licht der Welt. Sie wuchs in einem gutbürgerlichen jüdischen Elternhaus auf. Ihr Vater war promovierter Jurist und stellvertretender Direktor am Landgericht München. Margit Gutmann besuchte zunächst die Höhere Mädchenschule am St.-Anna-Platz sowie zwischen 1917 und 1923 das heutige Luisengymnasium. Dort zeichnete sie sich durch hervorragende Leistungen aus. Nach dem Abitur studierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München zunächst ein Semester Jura, bevor sie zu Klassischer Philologie, deutscher Sprache und Geschichte wechselte. 1927 und 1928 legte sie die Lehramtsprüfungen ab; 1928 promovierte sie. Anschließend unterrichtete sie am Mädchenlyzeum in Frankenthal in der Pfalz und gehörte dort zu den beliebtesten Lehrerinnen.
1932 kehrte Margit Gutmann nach München zurück, lebte bei ihren Eltern und gab Nachhilfestunden und Privatunterricht in Latein, Griechisch, Deutsch und Geschichte. Im Oktober 1936 zog sie nach Berlin und unterrichtete an der Goldschmidt-Schule, einer jüdischen Privatschule in Berlin-Grunewald. Nachdem die Schule 1939 geschlossen worden war, blieb Margit Gutmann in Berlin und war bis Juli 1942 Lehrerin an der Schule der Reichsvereinigung der Juden. Im Sommer 1942 tauchte sie unter. Ihr wurde zum Verhängnis, dass sie trotzdem eine Vermögenserklärung abgab und die Gestapo sie so entdeckte. Am 7. September 1943 wurde Margit Gutmann in das Sammellager in der Großen Hamburger Straße verschleppt und drei Tage später in das Konzentrationslager Auschwitz. Dort verliert sich ihre Spur. Wann genau Margit Gutmann ermordet wurde, ist bis heute nicht geklärt.
Auch ihre Eltern überlebten die NS-Zeit nicht: Arthur und Julie Gutmann wurden am 10. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und dort 1943 ermordet.
(Text Barbara Hutzelmann, Lektorat C. Fritsche)

Erinnerungszeichen für Schülerinnen des Luisengymnasiums

Zum 200. Jahrestag seiner Gründung veranstaltete das Luisengymnasium eine Gedenkveranstaltung, um an 20 ehemalige Schülerinnen zu erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

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