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Emma Steinitz, geb. Kalmus


Marienpl. 22



Geburtsdatum:
26.12.1861
Geburtsort:
Neumarkt, Reg.Bez. Breslau
Todesdatum:
02.04.1941
Todesort:
München
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
06.07.2023

Emma Kalmus erblickte am 26. Dezember 1861 in Neumarkt bei Breslau als Tochter des Kaufmanns Markus Kalmus und seiner Frau Rosalie das Licht der Welt. Über ihre Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Sie heiratete am 10. Februar 1890 den Kaufmann Ludwig Steinitz aus Cusel im heutigen Reinland-Pfalz und zog mit ihm nach München. Dort wurden ihre beiden Kinder geboren: Hertha am 12. Februar 1892 und Erich Emanuel am 1. August 1895. Nach dem frühen Tod ihres Ehemanns wurde Emma Steinitz 1898 zusammen mit ihrem Schwager Georg Steinitz Teilhaberin eines Seiden- und Weißwarengeschäfts mit Damenhut- und Korsettfabrik. Seit 1907 lebte sie mit ihren Kindern am Marienplatz 24.
Nach der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten erlebten Emma Steinitz und ihre Kinder Ausgrenzung, Verfolgung und die Enteignung ihres Geschäfts. Ende 1940 wurde die jüdische Familie aus ihrer Wohnung am Marienplatz 24 vertrieben und musste in eine sogenannte „Judenwohnung“ in der Goethestraße 74 ziehen. Emma Steinitz starb dort am 2. April 1941 an einem Schlaganfall. Wenige Monate später deportierte die Gestapo am 20. November 1941 ihre Kinder Hertha und Erich Steinitz gemeinsam mit rund 1.000 weiteren Münchner Jüdinnen und Juden in das litauische Kaunas. Dort erschossen SS-Truppen am 25. November 1941 alle Verschleppten. (Text Barbara Hutzelmann; Lektorat C. Fritsche)

Jahrestag: Fünf Jahre Erinnerungszeichen

Am 6. Juli 2023, zum 5. Jahrestag der ersten Erinnerungszeichen, fand eine größere Gedenkveranstaltung im Alten Rathaus von München statt.

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