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Klara Grüner, geb. Boroschowitz


Rosenheimer Str. 216

Geburtsdatum:
19.02.1878
Geburtsort:
München
Todesdatum:
31.12.1944
Todesort:
Auschwitz
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
23.03.2023

Klara Boroschowitz wurde am 19. Februar 1878 in München geboren. Ihre Eltern waren der jüdische Kaufmann Jakob Boroschowitz und seine Frau Lina. Sie heiratete am 10. Dezember 1907 den Katholiken Theodor Grüner. Dem Ehepaar wurden am 22. Oktober 1908 die Zwillinge Emil und Fritz geboren. Seit 1935 wohnten Klara und Theodor Grüner in der Rosenheimer Straße 216.
Mit Beginn der NS-Herrschaft veränderte sich das Leben von Klara Grüner radikal. Ihre „Mischehe“ mit einem Nichtjuden schützte sie zunächst etwas vor der antisemitischen Verfolgung. Mit Theodor Grüners Tod am 24. August 1941 war Klara Grüner jedoch allen judenfeindlichen Maßnahmen der Nationalsozialisten ausgesetzt. So musste sie im November 1941 ihre Wohnung verlassen und in die Theresienstraße 23 ziehen. Später zwang die Gestapo sie, in das „Judenhaus“ in der Lindwurmstraße 125 umzuziehen. Außerdem musste Klara Grüner ab 1942 Zwangsarbeit leisten. Am 21. April 1943 deportierte die Gestapo sie in das Ghetto Theresienstadt. Von dort aus verschleppte die SS sie am 15. Mai 1944 mit Transport Nr. Dz/711 in das Vernichtungslager Auschwitz. Dort kam sie am 19. Mai 1944 mit 2.500 weiteren jüdischen Männern, Frauen und Kindern an. Die SS pferchte sie ins sogenannte Theresienstädter Familienlager im Lagerabschnitt BIIb in Auschwitz-Birkenau. Sicherlich musste Klara Grüner wie alle anderen Häftlinge unter grauenvollen Bedingungen Zwangsarbeit verrichten.Wann und wie sie ermordet wurde, ist bis heute unklar. Die SS ermordete sie spätestens zusammen mit den anderen noch lebenden Männern, Frauen und Kindern des „Theresienstädter Familienlagers“ in den Nächten des 11. und 12. Juli 1944 in den Gaskammern. (Text:Peter Rauscher, Miklas Pasch, Lukas Hellmund und Horst-Iwan Brack; Lektorat: C. Fritsche)