Helmuth Silberberg war das jüngste von sechs Geschwistern und verbrachte seine Kinderjahre mit seiner Familie in Hannover. Doch nach dem Tod seines Vaters gab seine Mutter ihn als Achtjährigen ins Waisenhaus, wo er sehr unglücklich war. Als Jugendlicher begann er ein Lehre an der Israelitischen Gartenbauschule, an der auch seine Schwester Sofie arbeitete. Dass Sofie 1934 nach Palästina auswanderte traf Helmuth sehr, er unternahm kurz darauf einen Suizidversuch und kam in Psychiatrische Behandlung.
Danach zog er in das Lehrlingsheim der Israelitischen Kultusgemeinde in München, doch die Eingewöhnung fiel ihm schwer und er wurde in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar eingewiesen. Von dort aus flehte er seine Mutter an, ihn abzuholen und mit ihm aus Deutschland zu fliehen. Doch das war seiner Mutter, die durch die NS-Verfolgung inzwischen mittellos war, nicht mehr möglich.
Seine Geschwister konnten nach Argentinien auswandern, doch Helmuth Silberberg wurde im Rahmen der so genannten Aktion T4 in einer bayernweit organisierten Maßnahme des Bayerischen Innenministeriums gegen jüdische Anstaltspatientinnen und -patienten im September 1940 von Eglfing-Haar in die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz deportiert und in der Gaskammer ermordet. Seine Mutter Kula Silberberg wurde 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet.